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Philosophie

"Der Körper ist der Heiler"

Wir verstehen Physiotherapie im systemischen Kontext

Physiotherapie ist ein alter Berufsstand mit einer über 100 jährigen Tradition.
Nach heutigen modernen Erkenntnissen der Neurowissenschaften zeigt sich jedoch immer mehr, dass diese klare Trennung zwischen Physis und Psyche einerseits, aber auch zwischen einem körperlichen Geschehen und der Umwelt nicht mehr den Kenntnissen des 21. Jahrhunderts entspricht.

Wir verstehen daher die Physiotherapie in ihrem jeweiligen Kontext der Symptome und entsprechend auch die Interventionen.

Das Gehirn reguliert das Zusammenspiel aller Funktionen im Inneren: von Muskelaktivitäten, dem Zusammenspiel von Organen, der Herz-Lungen-Tätigkeiten, dem hormonellen System, dem Autonomen Nervensystem, dem sexuellen Sinn, des Verstandes, den erlernten Stressreaktionen etc.
Das Gehirn reguliert ebenso die Kommunikation im Äußeren: von Beziehungen, Sozialen Verhältnissen, beruflichen Karrieren und auch mit gesellschaftlichen Umständen, wie gerade jetzt deutlich geworden ist im Zusammenhang mit der COVID-19 Krise.
Innen und Außen sind dabei im Gehirn in ihren Auswirkungen miteinander verwoben: beispielsweise können Beziehungen zu Emotionen führen, die ihrerseits wiederum mit körperlichen Reaktionen (Muskelanspannungen, Blutdruck, etc.) verbunden sind. Und umgekehrt.

Im Sinne der Physiotherapie in diesem System geht es darum, den Unterschied zwischen Input-Problemen (wenn eine Störung peripher auftritt und mit Schmerz etc. Signale ans Gehirn sendet), Processing Problemen (wenn die Störung so lange anhält, dass bereits der innere Prozess im Gehirn sich verändert hat) und dem Output-Problem (Eine Schädigung, die aufgrund dauerhafter Störung entstanden, den Weg vom Gehirn in Richtung Peripherie auftritt) heraus zu arbeiten, um dann gemeinsam mit Ihnen die Schritte zu erkennen und zu gehen.

Es geht also um Sie, Ihr Anliegen und mit ihnen herauszuarbeiten, wie Sie sich einem gewünschten Ergebnis annähern können, kurz: Unser Vorgehen ist patientinnen- und patientenzentriert.

Wir gehen, soweit möglich, nach den Prinzipen von Clinical Reasoning und Evidenzbasierter Praxis (EBP) vor und die Ausrichtung folgt biopsychosozialen Grundsätzen und versucht, Teilhabe mit einzubeziehen.

Im Mittelpunkt stehen Sie als Mensch, mit Ihren Ressourcen, Kompetenzen, für die es gilt, diese aktiv für Sie nutzbar zu machen, um die Lösungen zu finden.

Es gibt unterschiedliche Situationen im äußeren System (Familie, Arbeit/Schule, Sport, Musizieren, Tanz, etc.), die so viele Fehlbelastungen oder unerfüllbare Anforderungen abverlangen, dass das Innere System darauf hin Störungen entwickelt.
Hier geht es um die Ergonomie am Arbeitsplatz, die psychosoziale Situation und wie diese durch Veränderungen der Bewegungsmuster besser verarbeitet und umgesetzt werden können.
Hier kann dann auch klar erarbeitet werden, wo die Grenzen liegen, Anforderungen des Äußeren System durch das Innere System kompensieren zu können.

"Der Körper ist der Heiler"
Entdecken Sie, wie...


All diese Überlegungen spiegeln sich auch in der

International Classification of Functioning ICF

der WHO wieder, die sich im Unterschied zu dem ICD10 Schlüssel (auch WHO) der Symptome und Pathologien an der Funktion und der psychosozialen Teilhabe orientieren.